Mystics

Mystic in Wort und Ton

„Mystics in Wort und Ton“ ist eine Begriffsschöpfung des deutschen Musikpädagogen, Komponisten und Autors Gerd Gehrken, der sich intensiv mit spiritueller Musik, Meditation, Rhythmik und Bewusstseinsbildung befasst hat.

Was meint Gerd Gehrken mit „Mystics in Wort und Ton“?

Grob gesagt handelt es sich um eine ganzheitliche Verbindung von Sprache (Wort) und Klang (Ton), die mystische, spirituelle oder transzendente Erfahrungen beim Menschen anregen oder vertiefen kann.


Grundgedanke

Gehrken vertritt die Auffassung, dass Wort und Klang – wenn sie achtsam, rhythmisch und mit innerer Ausrichtung verwendet werden – eine transformierende, seelisch-geistige Wirkung entfalten können.

Diese Wirkung entsteht etwa durch:

  • rhythmische Sprache (wie bei Gebeten, Mantras, Psalmen)
  • archaische oder meditative Klänge (z. B. mit Trommeln, Gongs, Flöten)
  • bewusst eingesetzte Atem-, Stimm- und Bewegungsübungen
  • Übungskonzepte aus der Mystik, wie sie bei Hildegard von Bingen, Johannes vom Kreuz oder Rumi zu finden sind

Ziel von „Mystics in Wort und Ton“

  • Bewusstsein erweitern
  • innere Stille und Sammlung fördern
  • Körper, Seele und Geist in Einklang bringen
  • den Menschen in eine spirituelle Erfahrungsdimension führen
  • Verbindung mit dem Göttlichen oder dem inneren Selbst ermöglichen

Werke und Einfluss

Gehrken war u. a. Schüler und Mitstreiter von Heinrich Jacoby und Maria Hippius, und verband deren bewusstseinsfördernde Bewegungspädagogik mit rhythmisch-musikalischer Praxis. Seine Ansätze flossen in Musik- und Bewegungspädagogik, Musiktherapie, spirituelle Praxis und Erwachsenenbildung ein.

Ein Beispiel für seine Arbeit ist das Buch bzw. Konzept:

„Mystics in Wort und Ton – Ganzheitliches Üben mit Stimme, Sprache, Musik und Meditation

Darin finden sich Übungen, Texte und Hinweise zur praktischen Umsetzung dieses Konzepts – sowohl für Einzelne als auch Gruppen.


Fazit

„Mystics in Wort und Ton“ nach Gerd Gehrken ist eine spirituell-künstlerische Praxis, die Klang und Sprache als Tore zur mystischen Erfahrung nutzt – nicht theoretisch, sondern körperlich, stimmlich und sinnlich erfahrbar.

Wenn du magst, kann ich dir auch eine kurze Übung nach diesem Prinzip zeigen oder eine Textvertonung im Gehrken-Stil vorschlagen.

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Hier ist eine einfache Übung nach dem Prinzip von „Mystics in Wort und Ton“ (inspiriert durch Gerd Gehrken), die du allein und ohne Vorkenntnisse machen kannst. Sie verbindet Stimme, Atmung, Bewegung und Achtsamkeit:


Kurzübung: „Ich bin – Klang der Mitte“

Vorbereitung

  • Nimm dir 5–10 Minuten Zeit, ungestört.
  • Stelle dich aufrecht hin, Füße hüftbreit, Schultern locker, Augen geschlossen oder weich fokussiert.

Atem & Zentrierung

  • Atme tief durch die Nase ein, langsam durch den Mund aus.
  • Spüre den Boden unter deinen Füßen.
  • Sprich innerlich beim Einatmen: „Ich bin“, beim Ausatmen: „in der Mitte“ (3x wiederholen).

Klangintonation mit Stimme

  • Atme ein – und beim Ausatmen singe sanft einen offenen Ton wie: „Aaaaaaah“ (hell, weich, aus dem Herzen)
  • Spüre, wo der Ton im Körper vibriert.
  • Wiederhole den Ton 3–5 Mal, ohne Anstrengung, nur Fluss.

Wortklang-Kombination

  • Sprich nun rhythmisch und langsam: „Ich bin. Ich bin. Ich bin – in der Mitte.“
  • Sprich es zuerst ruhig, dann etwas kräftiger, dann wieder sanft – wie eine Welle.
  • Optional: wie ein Mantra auf einen einfachen Ton singen.

Abschluss – Stille

  • Nach dem letzten Ton oder Wort bleib einen Moment still stehen.
  • Spüre: Was klingt noch nach? Was fühlst du?

Wirkung

Diese Übung aktiviert deine innere Mitte, klärt den Geist und stärkt das Selbstbewusstsein. Der Ton wirkt als „Brücke“ vom Körper zur Seele – genau so, wie es Gerd Gehrken beschreibt: Mystik als gelebter Klang.

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Eine geführte Version als Audio-Skript 

Sehr gern! Hier ist ein geführtes Audio-Skript für die Übung „Ich bin – Klang der Mitte“ im Stil von Mystics in Wort und Ton nach Gerd Gehrken. Du kannst es selbst einsprechen oder jemandem vorlesen lassen – langsam, mit Pausen, ruhiger Stimme:


Geführte Meditation – „Ich bin – Klang der Mitte“

(Dauer: ca. 8–10 Minuten)


🎙️ Sprecher/in (sanft, langsam):

🌀 Ankommen

Setze dich bequem hin oder stelle dich aufrecht in den Raum.
Lasse die Schultern locker.
Die Arme hängen entspannt.
Deine Füße berühren fest den Boden.
Schließe sanft die Augen…
Spüre deinen Atem, so wie er kommt und geht.
Du musst nichts verändern… nur wahrnehmen.

(Pause – 10 Sekunden)


🫁 Zentrierung mit Atem & Wort

Atme tief ein… und langsam aus.
Noch einmal… ein… und aus…

(Pause – 5 Sekunden)

Nun sprich innerlich mit jedem Atemzug: Beim Einatmen: „Ich bin…“
Beim Ausatmen: „…in der Mitte.“

(3 langsame Atemzyklen mit Sprechpause dazwischen)

Wiederhole diesen Satz leise in deinem Inneren…
Spüre, wie du mit jedem Atemzug mehr bei dir ankommst.
In deiner Mitte.


🎵 Ton-Übung: Der Klang des Selbst

Atme nun tief ein…
und töne beim Ausatmen den Laut:
„Aaaaaaaaah“ – ganz weich… ganz offen…
So, als würdest du Licht oder Wärme nach außen senden.

(Lass 10 Sekunden Zeit für den Ton)

Und noch einmal…
Atme ein… und töne: „Aaaaaaaaah“

(Wieder Pause – 10 Sekunden)

Spüre, wo der Ton im Körper vibriert.
Vielleicht in der Brust? Im Bauch? Im Herzen?


🔁 Wort und Rhythmus

Und nun beginne, in einem sanften Rhythmus zu sprechen:
„Ich bin… Ich bin… Ich bin – in der Mitte.“

(Pause – 3 Sekunden)

Wiederhole diese Zeile.
So, als würdest du dich selbst erinnern…
an etwas, das du schon lange weißt.
„Ich bin… Ich bin… Ich bin – in der Mitte.“

(2 Wiederholungen mit Pausen)


🌌 Stille & Nachspüren

Jetzt schweige.
Spüre dem Klang